Schipperke - Der kleine Hund mit dem großen Charakter
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Vor ein paar Jahren sind zwei kleine schwarze Belgier, Louis und Mats, bei mir eingezogen. Ich hätte nie gedacht, dass mich diese Hunderasse so begeistern würde. In dieser Zeit habe ich nicht nur zwei einzigartige Persönlichkeiten kennengelernt, sondern auch die faszinierende Geschichte und den besonderen Charakter dieser Rasse schätzen gelernt.
Die Geschichte der Schipperkes
Im 17. und 18. Jahrhundert waren Schipperkes eine wichtige Unterstützung für die Besatzung von belgischen Kanalschiffen. Als ausgezeichnete Rattenfänger hielten sie die Schiffe frei von Ungeziefer und bewachten gleichzeitig die Waren ihrer Besitzer. In den Brüsseler Arbeitervierteln wurden sie als „Schoenlapperke“ (Schusterhunde) bezeichnet, weil sie oft von Handwerkern gehalten wurden.
Der königliche Durchbruch
Ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte der Rasse war das Jahr 1885: Königin Marie-Henriette von Belgien entdeckte die Schipperkes auf einer Hundeausstellung in Brüssel und war sofort begeistert. Durch ihre Zuneigung zur Rasse wurden Schipperkes plötzlich in Adelskreisen populär und entwickelten sich vom reinen Arbeitshund zum geschätzten Begleithund.
Rassentwicklung und Standard
Der erste offizielle Rassestandard wurde 1888 vom Royal Saint-Hubert Club in Belgien festgelegt. Zu den charakteristischen Merkmalen gehören:
- das rein schwarze Fell,
- die ausgeprägte Halskrause,
- die über dem Rücken eingerollte Rute,
- die aufrechten, dreieckigen Ohren wurden damals festgelegt und haben sich bis heute kaum verändert.
Charakter und Wesensmerkmale
Die jahrhundertelange Geschichte als Arbeits- und Wachhund prägt bis heute den Charakter der Rasse:
- ausgeprägte Wachsamkeit,
- hohe Intelligenz,
- selbstständiges Denken und Handeln,
- Jagdinstinkt,
- absolute Treue zur Familie,
- ausgeprägter Bewegungsdrang und Sportlichkeit.
Schipperkes im Agility-Sport
Die Schipperkes sind ideale Partner im Agility-Sport, denn sie sind intelligent und haben Spaß an Bewegung. Louis und Mats zeigen regelmäßig auf dem Parcours, was in den kleinen Hunden steckt. Dank ihrer Wendigkeit und schnellen Auffassungsgabe können sie auch komplexe Hindernisfolgen souverän meistern.
Auch mit 13 Jahren hat Louis noch Spaß am Agility-Training. Der 6-jährige Mats hingegen nimmt jede Herausforderung dank seiner unbändigen Energie mit links. Die gemeinsame sportliche Aktivität stärkt nicht nur die Beziehung zwischen Mensch und Hund, sondern bietet den kleinen Belgiern auch genau die körperliche und geistige Auslastung, die sie aufgrund ihrer Veranlagung brauchen.
Haltung und Erziehung
Die historische Prägung der Rasse und ihre sportlichen Ambitionen erfordern:
- konsequente, aber liebevolle Führung,
- Respekt vor ihrem eigenständigen Wesen,
- ausreichend geistige und körperliche Beschäftigung,
- frühe Sozialisierung,
- regelmäßiges Training und sportliche Aktivitäten,
- eine klare Kommunikation zwischen Mensch und Hund.
Mein Fazit
Diese Rasse ist ein lebendiges Stück belgischer Geschichte, die sich perfekt in die moderne Hundewelt eingefügt hat. In Louis und Mats leben nicht nur die Eigenschaften ihrer fleißigen Vorfahren weiter – vom wachsamen Beschützer bis zum geschickten Jäger – sie zeigen auch, wie vielseitig diese Rasse ist. Ob als treue Hausgenossen oder sportliche Partner beim Agility, die Schipperkes beweisen immer wieder, dass in ihren kleinen Körpern große Persönlichkeiten stecken.
Noch ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Wer sich für einen Schipperke interessiert, sollte sich unbedingt mit der Geschichte und den daraus resultierenden Charaktereigenschaften der Rasse auseinandersetzen. Diese Hunde brauchen eine sinnvolle Aufgabe, sei es im Hundesport oder in einer anderen Form der Beschäftigung. Wer diese kleinen, eigenwilligen Belgier mit all ihren historisch gewachsenen Eigenschaften akzeptiert und ihnen die nötige Auslastung gibt, wird viel Freude an ihnen haben.